Das bin ich – „des bin i“ Validationsinformationen zu wandernden Bewohnerinnen und Bewohnern

BewohnerInnen


Auf einen Blick

Organisation SeneCura Laurentiuspark Bludenz
Träger SeneCura Sozialzentrum Haus Bludenz GmbH
Qualitäts- und Ergebnisfelder
  • 1.5. Tagesstruktur und Heimleben
Praxisbeispiel von 01.2023

 

Kurzbeschreibung

Das Informationsblatt: Das bin ich – „des bin i“ ist aufgebaut wie ein kurzer Steckbrief, der
eine Beschreibung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit ausgeprägter Bewegungs- und/oder Hinlauftendenz enthält. Der Steckbrief beinhaltet ein Bild sowie unverwechselbare, individuelle Informationen über die:den betreffende:n Bewohner:in.

Entstehungsprozess

Die Idee eines „Steckbriefes“ entspringt einer Besprechung der ARGE Gerontopsychiatrie,
welche wohnbereichsübergreifend organisiert ist. Die ARGE Gerontopsychiatrie setzt sich
aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen, welche themenspezifische Aus-/Weiter- und Fortbildungen absolviert haben sowie ihre persönlichen Talente in die
gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung einbringen. Im Rahmen dieser ARGE wurde
das Konzept der „Bienchendienste“ etabliert, welches bewusste kurze Interaktionen mit
dementiell erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern beschreibt.
 

Zielsetzungen

Ziel ist es, die betroffenen Bewohner:innen im gesamten Haus auf ihren Wanderungen zu
erkennen, sie gezielt anzusprechen und validierend abholen zu können. Auf Grund der
Größe des Hauses ist bei neu eingezogenen Personen nicht jedes Gesicht in anderen
Wohnbereichen sofort bekannt. Daher werden die Mitarbeiter:innen in allen Wohnbereichen auf Bewohner:innen mit erhöhter Bewegungs- und/oder Hinlauftendenz
aufmerksam gemacht und über das Informationsblatt „Des bin i“ über wichtige
Erfahrungen aus der Lebensgeschichte informiert. Die Mitarbeiter:innen der ARGE
Gerontopsychiatrie und die Pflegedienstleiterin evaluieren und überarbeiten das
Informationsblatt bei Bedarf. Bewohner:innen sowie An- und Zugehörige sind über diese
Maßnahme informiert.

Auswirkungen

Bewohner:innen mit ausgeprägter Bewegungs- und/oder Hinlauftendenz sind im Haus
bekannt und können von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern validierend auf ihren
„Wanderungen“ abgeholt werden. Mit den grundlegenden Informationen ist es allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich, die Bewohner:innen gezielt anzusprechen und
zu begleiten. Sie wirken auch präventiv, wenn die betroffenen Bewohner:innen im Haus
umherwandern oder mitunter auch unbewusst/bewusst auf dem Weg sind, das Haus zu
verlassen. Durch das offensive Ansprechen der Bewohner:innen wird bei diesen der
Bewegungsdrang Stress reduziert, da ein positiv wirkender Sozialkontakt das rastlose
Wandern unterbricht. Bewohner:innen, die regelmäßig angesprochen werden und ihren
Bewegungsbedarf ausleben können, sind beobachtbar weniger in ihrem Drangverhalten
gestresst.