Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedbackgespräche im Haus zum Guten Hirten in Hall

MitarbeiterInnen


Auf einen Blick

Organisation Haus zum Guten Hirten Hall
Qualitäts- und Ergebnisfelder
  • 2.1. Führung und Partizipation
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Kurzbeschreibung

Im Haus zum Guten Hirten gibt es das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedback, ein Personalentwicklungsinstrument, mit dessen Hilfe die betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Führungsverhalten einer Führungskraft anhand eines systematisierten und standardisierten Verfahrens einschätzen. Bei diesem durch eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter formulierten Feedback geht es nicht um das "Beurteilen", sondern um das "Erhalten von Rückmeldungen". Eine umfassende „Führungskräftebeurteilung“ bzw. "Leistungsbeurteilung" dagegen erfolgt im Haus zum Guten Hirten nur durch die jeweils nächsthöhere Führungskraft in Form des Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Jahresgespräches. Es wird alle zwei Jahre durchgeführt, in den Jahren dazwischen findet das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Jahresgespräch statt.

Alle Führungskräfte einschließlich der Geschäftsführung nehmen am Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedback teil. Als Feedbackgeberinnen und Feedbackgeber sind alle jeweils von der Führungskraft unmittelbar geführten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter involviert. Die Feedbacknehmerin bzw. der Feedbacknehmer muss ein Jahr lang die Führungsposition für das betreffende Team innehaben. Für die Feedbackgeberin bzw. den Feedbackgeber ist das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedback verpflichtend.

Im Sinne der Führungsgrundsätze des Hauses nimmt das gesamte Team am Feedback teil. Ausgenommen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Probemonat, Praktikantinnen und Praktikanten, Zivildiener sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Freiwilligen Sozialen Jahres.

Entstehungsprozess

Informelle Feedbackgespräche wurden bereits vor Einführung des Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedbacks auf der Grundlage der Führungsgrundsätze der Sozialen Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern Zams GmbH in den Häusern geführt. Nach Einführung des Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Jahresgespräches, in welchem die einzelne Mitarbeiterin bzw. der einzelne Mitarbeiter von der direkten Führungskraft ein Feedback erhält, bestand 2011 der Wunsch der Geschäftsführung und der Heim- und Pflegedienstleitungen, das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedbackgespräch als ergänzendes Personalentwicklungsinstrument einzuführen. Somit erhält nun auch die Führungskraft ein Gruppenfeedback von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Umsetzung erfolgte im Rahmen eines Projektes, das die Qualitätsmanagerin geleitet hat und an dem die Heim- und Pflegedienstleitungen aller fünf Häuser des Trägers sowie die Betriebsratsvorsitzende teilnahmen. Die Führungskräfte und leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in Zusammenarbeit mit einem externen Berater ein Handbuch sowie ein Feedbackbogen erstellt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert und vorbereitet. Da das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedbackgespräch von einer Moderatorin bzw. einem Moderator begleitet wird, wurden zudem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vorfeld als Moderatorinnen und Moderatoren geschult. Die gesamte Vorbereitungszeit bis zur Implementierung des Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterfeedback betrug ein Jahr.

Zielsetzungen

  • Das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedback fördert einen offenen Führungsdialog zwischen Führungskraft und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
  • Die Führungskraft erhält Informationen über ihr Führungsverhalten und damit die Möglichkeit, sich gezielt mit ihrem Führungsverhalten auseinanderzusetzen und dieses gegebenenfalls zu verändern.Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden eingeladen, sich mit Fragen der Zusammenarbeit zu befassen und erhalten die Möglichkeit, das Führungsverhalten ihrer Führungskraft zu beeinflussen und Verhaltensänderungen anzuregen.

Auswirkungen

Eine gute Zusammenarbeit im Team sowie zwischen Führungskraft und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat eine unmittelbare Auswirkung auf das Team- bzw. Betriebsklima und fördert damit die nachhaltige Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Führungskraft hat durch das Feedback die Möglichkeit, ihr Führungsverhalten u.a. in den Bereichen Kommunikation, Konfliktlösung und Aufgabenverteilung weiter zu entwickeln, was sich auch unmittelbar auf die Pflege- und Betreuungsqualität der Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt.